Synagoge am Innenhafen

Evangelische, katholische oder muslimische Kinder gibt es viele an unserer Schule. Ein Kind jüdischen Glaubens nicht. Jüdische Kinder beten in einer Synagoge. Einige Kinder hatten vom Judentum schon aus dem Religionsunterricht gehört, aber in einer Synagoge gewesen waren nut ganz wenige von ihnen.

Beim Besuch der Synagoge der jüdischen Gemeinde von Duisburg, Mülheim und Oberhausen setzte uns der Bus in der Nähe der alten Stadtmauer ab. Nicht weit davon in der Nähe des Stapeltors stand die alte Synagoge der Duisburger Juden. Sie wurde vor über 70 Jahren von den Nazis zerstört.

Damit sich so etwas nie wiederholt, werden noch heute die Synagogen besonders geschützt. Vor der Synagoge steht Tag und Nacht ein Polizeiauto mit Polizisten, die Wache halten.

Synagoge ist ein altes griechisches Wort und bedeutet Ort oder Haus, wo man sich trifft. In einer Synagoge trifft man sich nicht nur zum Beten. Als wir von einem jüdischen Religionslehrer in die Synagoge geführt wurden, tanzten gerade erwachsene Frauen und ein Mann zu einer arabisch klingenden Musik. In einer Synagoge lernen jüdische Kinder auch eine besondere Schrift lesen und schreiben. Sie heißt hebräisch und sieht der arabischen Schrift ähnlich. Viele gläubige Juden stammen aus Palästina, das nicht weit von Arabien entfernt liegt. Eine Synagoge ist also ein Gemeindehaus, wo gebetet, gelernt, gespielt, gekocht und gegessen wird. So ist das in einer Moschee auch.

Das Judentum ist eine Religion. Die Juden sind aber auch ein Volk mit einer eigenen besonderen Geschichte. Es gibt viele Gemeinsamkeiten mit den Christen und den Muslimen. Das Judentum ist die älteste der drei Religionen. Juden, Christen und Muslime glauben alle an einen einzigen Gott, der die Welt erschaffen hat.

Die 10 Gebote, die die christlichen Kinder kennen, gelten auch für die Juden. Moses, der von Gott die 10 Gebote empfangen hat, war nämlich ein Jude. Die Bibel besteht aus zwei großen Büchern: aus dem alten Testament und dem neuen Testament. Die Geschichten aus dem alten Testament sind die Bibel der Juden. Dieses heilige Buch der Juden heißt Tora. Es ist in  hebräischer Schrift auf eine Pergamentpapierrolle geschrieben. Im Betraum der Synagoge schauen die Betenden auf einen großen Schrank, in dem die Tora aufbewahrt wird, den Toraschrank.

Der wichtigste Wochentag für die Christen ist der Sonntag. Für die Muslime ist es der Freitag. Bei den Juden beginnt der wichtigste Wochentag am Freitagabend und er dauert dann bis zum Samstagabend. Er heißt Schabbat.

Wie in der Merkez-Moschee gibt es in der Duisburger Synagoge eine obere Etage, wo die Frauen und Mädchen beten. Die Männer  und Jungen beten im Erdgeschoss. Während die Muslime sich beim Beten immer nach Mekka richten, beten die Juden in Richtung Jerusalem.